Warum gibt es keine Heilung von Alzheimer?

04.06.2025

7 Minuten Lesedauer

Warum gibt es keine Heilung von Alzheimer?

Obwohl die Krankheit Alzheimer bereits 1906 vom Neurologen Alois Alzheimer wissenschaftlich und klinisch beschrieben wurde, weiß man bisher nicht genug über die Ursachen, um eine wirksame Therapie entwickeln zu können. Bei der Krankheit sterben Nervenzellen im Gehirn ab. Warum, weiß man nicht. Und umkehrbar ist dieser Prozess auch nicht. Deshalb gibt es keine Heilung von Alzheimer. Das heißt aber nicht, dass es für erkrankte Menschen keine Hilfe gibt. Man kann es auf die Formel bringen: Man kann Alzheimer nicht heilen, aber bedingt behandeln.

Alzheimer: Vorgänge im Gehirn

Alzheimer ist – wie etwa auch Parkinson – eine sogenannte neurodegenerative Erkrankung. Das heißt, dass dabei Nervenzellen absterben. Und dieser Prozess ist nicht umkehrbar, die abgestorbenen Zellen kann das Gehirn nicht ersetzen.

Im Gehirn von Alzheimerkranken kann man Veränderungen beobachten. Vermehrt bilden sich zwei Proteine. Das Protein Tau stört die Verbindungen innerhalb einer Nervenzelle, das Protein Beta-Amyloid die Verbindung der Nervenzellen untereinander. Beides führt schließlich zum Absterben von Zellen. Ob diese Proteine allerdings die tatsächliche und die einzige Ursache der Alzheimer-Krankheit sind, ist noch unklar.

Risikofaktoren und Lebenswandel

Der stärkste Risikofaktor für Alzheimer ist das Alter; diesen Faktor kann und will man natürlich nicht ausschalten. Weitere Einflussfaktoren bieten dagegen durchaus Ansatzpunkte. Es sind unter anderem Diabetes mellitus, Depressionen, erhöhter Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht, wenig soziale Kontakte und Schwerhörigkeit.

Wer diese Faktoren beachtet, wer gesund lebt, Blutzucker- und Cholesterinwerte in den Griff bekommt, sich bewegt und ein gesundes Sozialleben führt, der erhöht nicht nur die Chancen, Alzheimer nicht oder erst in späterem Alter zu bekommen. Es lassen sich so auch bei diagnostizierter Alzheimer im Idealfall das Voranschreiten der Symptome verlangsamen.

Früherkennung von Alzheimer

Ein gesunder Lebenswandel ist ohnehin immer empfohlen. Um darüber hinaus gezielt auf die Alzheimer-Demenz und ihre Symptome einwirken zu können, braucht es eine Diagnose. Die lässt sich erstellen auf Basis von Arztgesprächen, allgemeinen medizinischen und neuropsychologischen Untersuchungen sowie mit MRT- oder CT-Untersuchungen, um die Schädigung des Gehirns festzustellen.

Fatal für eine möglichst frühe Erkennung ist jedoch, dass Veränderungen im Gehirn in der Regel lange vor den ersten Symptomen auftreten. Wer also bei Angehörigen oder sich Alzheimer vermutet, sollte möglichst schnell das Gespräch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin suchen.

Die Behandlung von Alzheimer

Ist eine Alzheimer-Demenz diagnostiziert, bieten sich zahlreiche Maßnahmen an, die Symptome zu behandeln und ein Fortschreiten zu verlangsamen. Bei der nicht-medikamentösen Behandlung zielen Therapien wie Gedächtnistraining, Biographiearbeit, Ergotherapie sowie Musik- und Kunsttherapie darauf ab, die geistigen Fähigkeiten der Betroffenen möglichst lange zu erhalten.

Im Bereich der medikamentösen Behandlung sind in Deutschland verschiedene Wirkstoffe zugelassen, die den Abbau der geistigen Fähigkeiten verlangsamen sollen. Dazu zählen etwa sogenannte Cholinesterase-Hemmer, Memantin oder Ginkgo biloba, die auf unterschiedliche Weise versuchen, das Gehirn von Alzheimerkranken positiv zu beeinflussen. Vor- und Nachteile sowie Nebenwirkungen der einzelnen Wirkstoffe sollten Erkrankte und gegebenenfalls auch ihre Angehörigen unbedingt mit Arzt oder Ärztin besprechen.

Fazit

Auch wenn Alzheimer bereits vor über einem Jahrhundert beschrieben wurde, ist die Krankheit bis heute nicht heilbar. Die genauen Ursachen sind weiterhin unklar, was die Entwicklung wirksamer Therapien erschwert. Dennoch gibt es Möglichkeiten, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen – etwa durch frühzeitige Diagnose, einen gesunden Lebensstil und gezielte Behandlungsmaßnahmen. Medikamente und nicht-medikamentöse Therapien können helfen, die Lebensqualität der Betroffenen möglichst lange zu erhalten. Entscheidend ist, aufmerksam auf erste Anzeichen zu achten und frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

FAQs zur Heilung von Alzheimer

1. Gibt es eine Heilung für Alzheimer?

Nein, bisher gibt es keine Heilung für Alzheimer. Die Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht. Man kann die Krankheit jedoch in gewissem Maße behandeln und das Fortschreiten verlangsamen.

2. Welche Behandlungsmöglichkeiten gegen Alzheimer gibt es?

Behandelt wird Alzheimer medikamentös (z. B. Cholinesterase-Hemmer, Memantin, Ginkgo biloba) und nicht-medikamentös (z. B. Gedächtnistraining, Ergotherapie, Musik- oder Kunsttherapie). Ziel ist es, die geistigen Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten.

3. Wie kann Alzheimer frühzeitig erkannt werden?

Früherkennung erfolgt durch Gespräche mit dem Arzt, neuropsychologische Tests sowie bildgebende Verfahren wie MRT oder CT. Wichtig ist, bei ersten Anzeichen frühzeitig ärztliche Hilfe zu suchen.

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