Demenz: PrÀvention

06.08.2025

7 Minuten Lesedauer

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Das Älterwerden bringt viele VerĂ€nderungen mit sich, die sowohl fĂŒr den Ă€lterwerdenden Menschen als auch fĂŒr die Angehörigen herausfordernd sein können. Besonders bei Menschen mit Demenz spielt die Gestaltung des unmittelbaren Umfelds – die sogenannte Milieugestaltung – eine entscheidende Rolle fĂŒr Wohlbefinden, Sicherheit und Orientierung.

Risikofaktoren fĂŒr Demenz

Der grĂ¶ĂŸte Risikofaktor fĂŒr Demenz ist das Alter. Gegen diesen Faktor kann man nichts tun, denn alle wollen ja in Gesundheit möglichst alt werden. Die weiteren Risikofaktoren bieten hingegen durchaus Stellschrauben. Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Schwerhörigkeit
  • Alkoholmissbrauch
  • Kopfverletzungen
  • Depressionen
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht
  • Diabetes mellitus
  • Geringe geistige AktivitĂ€t
  • Wenig soziale AktivitĂ€t
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen
  • Luftverschmutzung

Wer mit einem gesunden Lebenswandel hilft, die Wirkung dieser Risikofaktoren einzudĂ€mmen oder auszuschalten, kann sein persönliches Demenzrisiko signifikant senken. Wichtig: Das gilt nicht nur in betagtem Alter. FĂŒr den Schutz vor Demenz spielen die mittleren Lebensjahre zwischen 35 und 65 Jahren eine entscheidende Rolle, darauf weist die Forschung ausdrĂŒcklich hin.

Demenz: Diagnose, Therapien, Verlauf

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Demenz vorbeugen durch gesundheitliche Versorgung

Unbehandelter Bluthochdruck, Depressionen und Diabetes mellitus, landlĂ€ufig Zuckerkrankheit genannt, bedeuten ein erhöhtes Demenzrisiko. Zur Vorbeugung ist es deshalb sinnvoll, möglichst regelmĂ€ĂŸig zum Ă€rztlichen Check-Up zu gehen, um solche Krankheiten erkennen und behandeln zu lassen. Auch Kopfverletzungen stellen ein Risiko dar und sollten unbedingt abgeklĂ€rt werden. Wer fĂŒr seine körperliche Fitness Fahrrad fĂ€hrt, sollte deshalb unbedingt einen Helm tragen.

Eine doppelte Gefahr stellt Schwerhörigkeit dar: Sie erhöht einerseits selbst das Demenzrisiko. Andererseits neigen viele Menschen bei Hörverlust dazu, soziale Kontakte zu meiden – was wiederum einen weiteren Risikofaktor darstellt. DemenzprĂ€vention bedeutet auch, sein Hörvermögen regelmĂ€ĂŸig testen und sich gegebenenfalls ein HörgerĂ€t verschreiben zu lassen.

DemenzprÀvention durch Bewegung

Bewegung hÀlt das Gehirn gesund. Körperliche AktivitÀt verbessert die Durchblutung des Gehirns, sie regt Hormone an, die Verbindungen zwischen den Nervenzellen aufzubauen, und stimuliert das Zellwachstum im Lernzentrum des Hirns. Bewegung ist deshalb ein entscheidender Faktor der DemenzprÀvention.

Jeder darf sich dabei aussuchen, was einem am meisten Spaß macht. Wichtig ist: die Motivation! Auch ein Spaziergang nach dem Essen hilft schon. Empfohlen sind mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche. Wer das durchzieht, profitiert von weiteren positiven Effekten, etwa gegen Bluthochdruck und Übergewicht.

Vorbeugung durch ErnÀhrung

Auch eine gesunde ErnĂ€hrung hilft, Demenz vorzubeugen. Empfehlenswert sind GemĂŒse, zuckerarmes Obst, HĂŒlsenfrĂŒchte und NĂŒsse. Meiden sollte man rotes Fleisch und Wurst sowie Alkohol und Rauchen. Eine gute ErnĂ€hrung hat doppelten Nutzen: Sie schĂŒtzt nicht nur das Gehirn und hĂ€lt es fit. Sie reduziert zugleich Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und einen zu hohen Cholesterinspiegel.

PrÀvention durch geistige Fitness

Wer sein Gehirn bis ins Alter fordert, hat ein geringeres Demenzrisiko, das haben Studien belegt. BĂŒcher oder Zeitung zu lesen, Spiele oder Puzzles zu machen oder etwas Neues zu lernen wie eine Fremdsprache oder eine Sportart, erhĂ€lt oder verbessert die LeistungsfĂ€higkeit des Gehirns. Weniger hilfreich sind KreuzwortrĂ€tsel, die nur bekanntes Wissen abfragen, oder Fernsehen, das ist zu passiv.

Weniges stimuliert das Gehirn so wie Musik, sei es Musik machen oder Musik hören. Beim Musikhören kommt es allerdings auf die Abwechslung an. Neue Musik zu erleben, sich vielleicht dafĂŒr zu interessieren, was Kinder oder Enkel so mögen – das hĂ€lt geistig fit.

Auch sich im Alltag ein bisschen zu fordern und mit Routinen zu brechen, ist sinnvoll. Wer ungewohnte Wege geht, neue Ort aufsucht, sich den Einkaufszettel nur einprÀgt oder die ZÀhne mit der ungewohnten Hand putzt, trainiert ebenfalls sein Gehirn.

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Vorbeugung durch sozialen Austausch

Studien haben belegt, dass Menschen, die ungewollt alleine sind, ein bis zu doppelt so hohes Demenzrisiko tragen. Soziales Miteinander hÀlt fit, Austausch mit Anderen regt die geistige AktivitÀt und die MerkfÀhigkeit an.

Gerade Ă€ltere Menschen, die vielleicht schon ihren Partner verloren haben oder deren Kinder stark eingespannt sind, stehen in der Gefahr zu vereinsamen. Andere Menschen anzusprechen, ihnen Hilfe anzubieten, einem Sportverein oder Chor beizutreten oder eine Gruppenreise zu unternehmen – das alles sind Möglichkeiten, in den sozialen Austausch zu kommen und damit einem der wichtigen Risikofaktoren fĂŒr Demenz entgegenzuwirken.

Fazit

Demenz lĂ€sst sich zwar nicht vollstĂ€ndig verhindern, aber das persönliche Risiko kann durch einen gesunden Lebensstil tatsĂ€chlich etwas gesenkt werden. RegelmĂ€ĂŸige medizinische Vorsorge, ausreichend Bewegung, ausgewogene ErnĂ€hrung, geistige AktivitĂ€t und soziale Kontakte sind zentrale SĂ€ulen der PrĂ€vention. Empfehlenswert ist es, schon in der Lebensmitte mit vorbeugenden Maßnahmen zu beginnen.

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Zuletzt Aktualisiert am: 08.08.2025

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