31. Mai 2022

Dr. Marc-Alexander Burmeister im Interview mit dem Tagesspiegel

„Pflege wird massiv teurer werden,“ prognostiziert Marc-Alexander Burmeister, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Korian, Deutschlands größtem privaten Anbieter von Pflegedienstleistungen, im Interview mit dem Tagesspiegel.

Das Gesundheitsversorgungweiterentwicklungsgesetz (GVWG) sieht vor, dass ab dem 1. September alle Pflegeanbieter eine tarifliche Entlohnung ihrer Beschäftigten geregelt haben müssen, entweder in einem Flächen- oder einem Haustarifvertrag – oder als Anlehnung an die in einer Region bestehenden Durchschnittslöhne. Deshalb gehe Korian jetzt mit den Gewerkschaften in Pilotabschlüsse, damit diese für einzelne Bundesländer als Referenz dienen können.

„Wir rechnen allein durch die Tarifeinigungen mit einem Anstieg von um die 20 Prozent bei den Personalkosten. Also in der Größenordnung von 120 Millionen Euro“, so Burmeister. „Solche massiven Steigerungen bei den Ausgaben hat es in unserem Unternehmen noch nicht gegeben.“ Und das sei nicht der einzige Faktor. Parallel zu den Festlegungen des GVWG erhöhe die Politik gerade die Mindestlöhne deutlich. Auch das werde zu Mehrkosten vor allem bei Zulieferern und in den Logistikbereichen der Pflege führen. Und schließlich sei da auch noch das Thema Inflation.

Korian habe bereits für zwei Häuser in Rheinland-Pfalz eine Tarifeinigung erzielt und im vergangenen Jahr einen Tarifvertrag für ein Haus in Niedersachsen abgeschlossen. Basis für die Tarifeinigung sei das Korian-eigene Vergütungsmodell Worx gewesen. Dieses Modell biete eine verbindliche und transparente Entgeltstruktur mit dem Ziel, die aus den Zukäufen der letzten Jahre resultierenden heterogenen Strukturen im Unternehmen zu harmonisieren. 

Um die Bewohner:innen und auch Sozialträger nicht noch weiter zu belasten, müsse die Politik jetzt dringend handeln und die im Koalitionsvertrag beschlossenen Reformen zügig umsetzen.

Das Interview finden Sie hier:

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/1000-euro-mehr-im-monat-fuer-einen-heimplatz-die-pflege-wird-massiv-teurer-werden/28382518.html

Pressekontakt

Tanja Kurz

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