Impfungen gehören zu den wirksamsten Maßnahmen, um sich und andere vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. Gerade ältere und pflegebedürftige Menschen haben ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe, da ihre Immunabwehr oft geschwächt ist. Auch pflegende Angehörige spielen eine zentrale Rolle: Sie können Krankheiten übertragen, selbst wenn sie nicht erkranken, und gefährden damit die Gesundheit der zu Pflegenden.
Mit guter Organisation und Vorbereitung können Sie den Ablauf erleichtern und Ängste abbauen. Hier finden Sie praktische Tipps für den Alltag.
Vor der Impfung
Aufklärung und Motivation
- Informieren Sie die zu pflegende Person über den Nutzen der Impfung und beantworten Sie Fragen geduldig.
- Motivieren Sie auch andere enge Kontaktpersonen, sich impfen zu lassen, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Impfstatus prüfen
- Impfpass kontrollieren: Schauen Sie nach, ob alle empfohlenen Impfungen vorhanden sind. Bei Unsicherheiten fragen Sie den Hausarzt oder die Hausärztin.
- Arztgespräch vereinbaren: Klären Sie, ob gesundheitliche Gründe gegen eine Impfung sprechen (z.B. Allergien, akute Erkrankungen).
Am Tag der Impfung
Vorbereitung
- Bequeme Kleidung: Tragen Sie oder die zu pflegende Person Kleidung, die den Oberarm leicht freilegt.
- Angst nehmen: Beruhigen Sie die zu impfende Person, besonders Kinder oder Menschen mit Demenz. Erklären Sie den Ablauf in einfachen Worten.
- Medikamente: Informieren Sie das medizinische Personal über alle eingenommenen Medikamente.
Ablauf der Impfung
- Hygiene: Das medizinische Personal arbeitet mit Handschuhen und desinfiziert die Einstichstelle.
- Impfung: Der Impfstoff wird meist in den Oberarmmuskel gespritzt. Es dauert nur wenige Sekunden.
- Pflaster: Nach der Impfung wird ein Pflaster auf die Einstichstelle geklebt.
Nach der Impfung
Was sollte nach der Impfung beachtet werden?
- Kurze Wartezeit: Bleiben Sie noch etwa 15 Minuten in der Praxis, um auf allergische Reaktionen zu achten.
- Reaktionen beobachten: Leichte Rötung, Schwellung oder Schmerzen an der Einstichstelle sind normal und klingen meist schnell ab. Auch Fieber oder Müdigkeit können auftreten.
Eigener Impfschutz für Pflegende
Auch als pflegende/r Angehörige/r sollten Sie Ihren eigenen Impfschutz regelmäßig überprüfen und auffrischen lassen – zum Schutz Ihrer eigenen Gesundheit und der des Pflegebedürftigen.
Fazit
Mit guter Vorbereitung, regelmäßiger Kontrolle und offener Kommunikation machen Sie Impfungen für Pflegebedürftige und sich selbst sicherer und angenehmer. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge im Pflegealltag.
Häufige Fragen:
Pflegebedürftige haben oft ein geschwächtes Immunsystem. Impfungen schützen sie vor schweren Krankheitsverläufen – insbesondere bei Grippe, Pneumokokken oder COVID-19.
Ja, Pflegende können Krankheitserreger unbemerkt weitergeben. Ein vollständiger Impfschutz schützt nicht nur Sie selbst, sondern auch die betreute Person.
Erklären Sie den Nutzen in einfachen Worten, gehen Sie auf Sorgen ein und bieten Sie Begleitung an. Geduld, Ruhe und Verständnis sind oft der beste Weg.
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15 Minuten in der Praxis bleiben zur Beobachtung
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Reaktionen wie Müdigkeit oder Schmerzen an der Einstichstelle sind normal
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Bei starken oder ungewöhnlichen Beschwerden: ärztliche Hilfe holen
Der Hausarzt oder die Hausärztin kann den Impfpass kontrollieren und Empfehlungen aussprechen. Bei Unsicherheiten hilft auch die Apotheke oder das Gesundheitsamt weiter.