Hiermit soll eine selten auftretende Impfkomplikation erkannt werden. Im Allgemeinen wird eine Nachbeobachtungszeit nach einer Impfung von mindestens 15 Minuten empfohlen. Längere Nachbeobachtungszeiten von 15-30 Minuten sollten vorsichtshalber bei bestimmten Risikopersonen eingehalten werden, z.B. bei Personen mit Gerinnungshemmung oder einer Impfkomplikation in der Anamnese. Eine Impfkomplikation ist eine über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehende unerwünschte Reaktion.
Nebenwirkungen nach dem Impfen
Viele Menschen sind gegenüber Impfstoffen misstrauisch. Sie interessieren sich für gesundheitliche unerwünschte Beschwerden, die nach einer Impfung auftreten könnten.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass nicht jede Reaktion auf eine Impfung automatisch gefährlich ist. Viele Beschwerden sind normale Anzeichen dafür, dass das Immunsystem auf den Impfstoff reagiert und Schutz aufbaut.
Zunächst muss also zwischen Nebenwirkungen, Impfreaktionen und Impfkomplikationen unterschieden werden.
Nebenwirkungen
Laut Arzneimittelgesetz (AMG) sind Nebenwirkungen schädliche und unbeabsichtigte Reaktionen auf ein Arzneimittel.
Schwerwiegende Nebenwirkungen können auch tödlich oder zumindest lebensbedrohend sein und eine stationäre Behandlung erforderlich machen oder mitunter zu Behinderung, Invalidität, kongenitalen Anomalien oder Geburtsfehlern führen.
Zunächst muss also zwischen Impfreaktionen und Impfkomplikationen unterschieden werden.
Impfreaktionen
Die häufigsten „Nebenwirkungen“ sind erwartbare Impfreaktionen in den ersten Tagen nach der Impfung. Dazu zählen etwa Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen an der Einstichstelle. Auch allgemeine Symptome wie leichtes Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen sowie ein generelles Unwohlsein sind möglich. Diese Reaktionen zeigen, dass das Immunsystem aktiv wird – genau wie gewünscht. Sie treten meist ein bis zwei Tage nach der Impfung auf und verschwinden in der Regel von selbst nach kurzer Zeit.
Impfkomplikationen
Impfkomplikationen zählen zu den medizinisch unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW), die nach einer Impfung auftreten können. Solche Reaktionen sind laut den Angaben in den Fachinformationen der jeweiligen Impfstoffe insgesamt sehr selten. Das gilt auch für die COVID-19-Impfstoffe.
In den offiziellen Aufklärungsmerkblättern zu den Corona-Impfstoffen sind mögliche Impfreaktionen genau beschrieben. Diese reichen von häufigen, harmlosen Reaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle bis hin zu sehr seltenen Komplikationen, bei denen ein möglicher Zusammenhang mit der Impfung noch untersucht wird. Als „selten“ gelten Reaktionen, die bei 1 bis 10 von 10.000 Geimpften auftreten. „Sehr selten“ bedeutet, dass weniger als 1 Person pro 10.000 betroffen ist.
Fazit
Die Nachbeobachtung nach einer Impfung ist ein wichtiger Bestandteil der Impfmaßnahme. Sie dient dazu, seltene, aber potenziell schwerwiegende Impfkomplikationen frühzeitig zu erkennen und im Notfall schnell zu handeln. Während harmlose Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle oder leichtes Fieber häufig und erwartbar sind, treten schwerwiegende Nebenwirkungen oder Komplikationen sehr selten auf. Eine klare Unterscheidung zwischen typischen Impfreaktionen und tatsächlichen Impfkomplikationen hilft dabei, Risiken realistisch einzuschätzen und Ängste abzubauen.
FAQ:
Eine Impfreaktion ist eine erwartbare Reaktion des Immunsystems, z. B. Rötung, Fieber oder Müdigkeit. Eine Nebenwirkung geht darüber hinaus, kann stärker ausgeprägt sein und sollte bei Unsicherheit ärztlich abgeklärt werden.
Bei starken oder ungewöhnlichen Symptomen wie Atemnot, anhaltendem hohem Fieber, Kreislaufproblemen oder allergischen Reaktionen sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Zu den häufigsten Impfreaktionen zählen:
-
Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle
-
Müdigkeit, leichtes Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen
-
allgemeines Unwohlsein
Diese Symptome treten meist 1–2 Tage nach der Impfung auf und klingen von selbst wieder ab.
Eine Impfkomplikation ist eine medizinisch bedeutsame und seltene Reaktion, die über das normale Maß einer Impfreaktion oder Nebenwirkung hinausgeht. Beispiele sind allergische Schocks (Anaphylaxie), neurologische Störungen oder Gefäßentzündungen. Sie treten sehr selten auf – oft weniger als 1 Mal pro 10.000 Impfungen.