Die COVID-19-Pandemie hat unser Leben auf vielfältige Weise verändert – gesundheitlich, gesellschaftlich und wirtschaftlich. Impfstoffe spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen das Virus: Sie schützen vor schweren Krankheitsverläufen, senken das Risiko langfristiger Folgen und tragen zur Eindämmung der Pandemie bei. Dieser Text liefert kompakte Informationen rund um die Corona-Impfung – von ihrer Wirkung über mögliche Nebenwirkungen bis hin zur Bedeutung für besonders gefährdete Gruppen.
Trotz milderer Varianten: Impfschutz bleibt entscheidend
Die dominierenden Omikron-Varianten sowie die hohe Immunität durch Impfungen und Infektionen in der Bevölkerung haben dazu geführt, dass heute deutlich weniger schwere Verläufe und Langzeitfolgen (wie Long-/ Post-Covid) auftreten als noch vor bspw. zwei Jahren. Das ist ein weiterer Erfolg der Impfung, die auch zukünftig wichtig für den Schutz der Bevölkerung bleibt.
Nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vergehen in der Regel mehrere Tage, bis erste Symptome auftreten (Inkubationszeit). Das höchste Übertragungsrisiko besteht meist kurz vor und unmittelbar nach dem Beginn der Symptome und nimmt im weiteren Verlauf der Erkrankung ab.
Allerdings sind Betroffene oft schon vor dem Auftreten von Krankheitszeichen ansteckend. Auch Personen, die keine Symptome entwickeln, können das Virus weitergeben.
Mit der Impfung:
- Vermeiden Sie einen schweren COVID-19-Verlauf (Hospitalisierungen und Todesfälle)
- Verhindern Sie mögliche Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion
- Schützen Sie sich und andere vor diesen Folgen, wenn Sie beispielsweise in einem Pflegeheim arbeiten oder wohnen
Wer sollte sich gegen Corona impfen lassen?
Quelle: www.rki.de, Faltblätter zum Impfen – COVID-19-Impfung (https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Impfen/Informationsmaterialien/Faktenblaetter-zum-Impfen/COVID-19.pdf?__blob=publicationFile&v=6)
Impfstoffentwicklung in der Pandemie: Schnelligkeit ohne Abstriche
Die Corona-Pandemie stellte die moderne Welt vor noch nie dagewesene Herausforderungen – wirtschaftlich, sozial und gesundheitlich. Die wirksamste Möglichkeit, die Pandemie einzudämmen und sich selbst vor COVID-19 zu schützen, waren die Impfstoffe. Diese Erkenntnis hat alle an der Impfstoffentwicklung beteiligten Expertinnen und Experten bewogen, die Zusammenarbeit enger und die Prozesse effizienter zu gestalten, ohne Abstriche bei der Sorgfalt zu machen. Dies hat auch zu deutlichen Optimierungen der Verfahrensabläufe und einem Zeitgewinn bei der Entwicklung geführt.
Auch interessant zu wissen: Bereits vor über zehn Jahren wurde an den sogenannten RNA-Wirkstoffen schon einmal sehr intensiv geforscht. Diese wurden damals aber (noch) nicht in diesem Maß gebraucht, wie wir es bei der Corona- Pandemie erlebten. Damals wurde die Forschung auf Eis gelegt, um sich dann während „Corona“ an sie zu erinnern und infolgedessen weiterzuentwickeln. Die Vorarbeiten zweier herausragender, aber vergessenen Forscher haben hier viele Leben gerettet.
Exkurs: Was wissen wir über mRNA-Impfstoffe?
Es wurden verschiedene COVID-19 Impfstofftypen entwickelt: mRNA-basierte Impfstoffe, vektorbasierte Impfstoffe sowie proteinbasierte Impfstoffe. Aktuell stehen in Deutschland nur noch mRNA- und proteinbasierte Impfstoffe zur Verfügung.
mRNA-Impfstoffe enthalten kleine Genabschnitte des SARS-CoV-2-Virus in Form von messenger-RNA (kurz mRNA), die auch als Boten-RNA bezeichnet wird. Damit die mRNA in die Zellen aufgenommen werden kann, wird sie mit kleinen Fetttröpfchen umhüllt. Diese sind nach der Injektion in den Muskel stabil und verschmelzen mit der Zellmembran von Muskelzellen, wodurch die mRNA in die Zellen gelangt. Studien haben gezeigt, dass die Lipidnanopartikel nicht zytotoxisch (zellschädigend) sind und von ihnen keine Gefahr für den menschlichen Körper ausgeht. Nach der Impfung wird die mRNA im Inneren von Körperzellen abgelesen. Dadurch werden Eiweißstoffe, nicht aber das ganze Virus hergestellt. Dasselbe läuft in jeder Körperzelle auch mit der zelleigenen mRNA ab. Die mRNA wird nicht in DNA umgebaut und hat keinen Einfluss auf die menschliche DNA (hierzu hat das RKI ein Faktensandwich erstellt).
Diese Eiweißstoffe werden anschließend dem Immunsystem präsentiert, das mit einer Abwehr reagiert. Diese Immunreaktion kann zu den klassischen, leichten Symptomen führen (z.B. Rötung und Schwellung an der Einstichstelle), die meist nach wenigen Tagen von selbst verschwinden.
mRNA-basierte Impfstoffe haben den Vorteil, dass sie sehr schnell an neue Varianten eines Virus angepasst werden können. Dafür werden einzelne Bausteine der mRNA im Labor gentechnisch ausgetauscht. Anschließend können mRNA-Impfstoffe in großer Anzahl innerhalb weniger Wochen hergestellt werden.
COVID-19-Impfung für Ältere und Risikogruppen
Personen im Alter ab 60 Jahren sind grundsätzlich stärker gefährdet, nach einer SARS-CoV-2-Infektion schwer an COVID-19 zu erkranken oder zu versterben, wobei das Risiko einer ernsten Erkrankung in dieser Altersgruppe mit fortschreitendem Alter kontinuierlich zunimmt. Auch für immungeschwächte Personen jeglichen Alters, für Personen mit bestimmten Grundkrankheiten sowie für Betreute in Pflegeeinrichtungen bleibt COVID-19 bedrohlich, da sie ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben.
Wo kann ich mich gegen Covid impfen lassen?
Hausarzt- oder Facharztpraxis
Die meisten Impfungen finden mittlerweile in Hausarztpraxen, bei Internisten oder bestimmten Fachärzten statt. Einfach dort anrufen oder online einen Termin vereinbaren.
Gesundheitsamt oder kommunale Impfstellen
Einige Städte und Landkreise bieten weiterhin Impfungen über das Gesundheitsamt oder spezielle Impfzentren an. Diese Angebote sind meist auf den Webseiten der Städte oder Landkreise gelistet.
Apotheken (teilweise)
In vielen Regionen dürfen auch Apotheken mit geschultem Personal COVID-19-Impfungen anbieten. Ob Ihre Apotheke dazugehört, erfahren Sie vor Ort oder online über die Apothekensuche.
Pflegeeinrichtungen und mobile Impfteams
In Pflegeheimen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderung werden häufig mobile Impfteams eingesetzt, die Bewohner und Personal vor Ort impfen.
FAQ
Die Impfung schützt vor schweren Krankheitsverläufen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen. Außerdem hilft sie, die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
In Arztpraxen, Impfzentren (sofern vorhanden), bei Betriebsärzten oder teilweise auch in Apotheken. Die Terminvergabe erfolgt meist online oder telefonisch.
Um seltene, aber mögliche akute Impfreaktionen wie allergische Reaktionen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls sofort behandeln zu können.
Studien deuten darauf hin, dass die Impfung das Risiko für LongCovid deutlich senken kann – vor allem bei milden oder asymptomatischen Infektionen.
mRNA-Impfstoffe enthalten genetische Informationen, mit denen der Körper vorübergehend ein ungefährliches Virusprotein herstellt. Das Immunsystem lernt dadurch, das echte Virus zu erkennen und zu bekämpfen.
Die schnelle Zulassung war möglich, weil Forschung, Finanzierung und Behördenverfahren weltweit beschleunigt wurden – ohne Abstriche bei der Sicherheit. Die Impfstoffe wurden in großen Studien getestet und werden weiterhin streng überwacht.
Die schnelle Zulassung war möglich, weil Forschung, Finanzierung und Behördenverfahren weltweit beschleunigt wurden – ohne Abstriche bei der Sicherheit. Die Impfstoffe wurden in großen Studien getestet und werden weiterhin streng überwacht.
Häufige Nebenwirkungen sind vorübergehend: Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Fieber. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind sehr selten.
Das Post-Vac-Syndrom bezeichnet anhaltende gesundheitliche Beschwerden nach einer Impfung. Es tritt sehr selten auf, wird wissenschaftlich untersucht und darf nicht mit LongCovid verwechselt werden.
Ja, beide Impfungen können am selben Termin verabreicht werden – meist in unterschiedliche Arme. Das ist sicher und wird bei Risikogruppen sogar empfohlen.