Schmerzen sind Warnsignale des Körpers, die auf eine Verletzung, Erkrankung oder andere Belastungen hinweisen. Sie können akut oder chronisch sein und aus verschiedenen Ursachen entstehen, zum Beispiel durch Verletzungen, chronische Krankheiten oder Entzündungen. Wenn Sie Schmerzen haben, ist das ein Signal, dass etwas nicht in Ordnung ist – und es ist wichtig, darauf zu hören.
Was sind akute Schmerzen?
Akuter Schmerz ist eine plötzlich auftretende, meist zeitlich begrenzte Schmerzempfindung, die als Warnsignal des Körpers dient. Er zeigt an, dass etwas nicht in Ordnung ist – zum Beispiel eine Verletzung, Entzündung oder Erkrankung. Er macht aufmerksam, dass der Körper Hilfe braucht.
Typische Ursachen
Typische Ursachen für Schmerzen sind Verletzungen wie Schnitte, Prellungen oder Knochenbrüche, Entzündungen etwa des Zahnfleischs oder des Blinddarms, Operationen sowie akute Erkrankungen wie Migräneanfälle oder plötzliche Rückenschmerzen.
Funktion
Die Funktion von Schmerz besteht vor allem darin, den Körper vor weiteren Schäden zu warnen. Er sorgt dafür, dass man das betroffene Körperteil automatisch schont und so Belastungen vermeidet. Auf diese Weise unterstützt Schmerz die natürlichen Heilungsprozesse.
Dauer
Akuter Schmerz hält in der Regel nur so lange an, wie die Ursache besteht – also bis die Verletzung oder Entzündung heilt.
Wenn er länger als etwa drei bis sechs Monate andauert, spricht man nicht mehr von akutem, sondern von chronischem Schmerz.
Behandlung
Die Behandlung konzentriert sich zunächst auf die zugrunde liegende Ursache, also die Verletzung oder Erkrankung, die den Schmerz ausgelöst hat. Zusätzlich kann eine schmerzlindernde Therapie erfolgen, etwa durch Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente. Unterstützend wirken Maßnahmen wie Kühlung, Ruhigstellung oder Entspannung, die den Heilungsprozess fördern und das Schmerzempfinden weiter reduzieren können.
Beispiel:
Wenn Sie sich den Fuß verstauchen, schmerzt er sofort. Das ist akuter Schmerz – er signalisiert Ihnen, dass Sie den Fuß schonen sollten, damit das Gewebe heilen kann.
Was sind chronische Schmerzen?
Chronischer Schmerz ist ein langanhaltender oder immer wiederkehrender Schmerz, der über die normale Heilungszeit hinaus bestehen bleibt – also meist länger als drei bis sechs Monate. Anders als der akute Schmerz, der eine Warnfunktion hat, verliert der chronische Schmerz diese Funktion und wird zu einer eigenständigen Erkrankung.
Typische Ursachen
Chronische Schmerzen können viele Ursachen haben. Häufig entstehen sie im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma oder Diabetes. Auch Nervenschädigungen – etwa durch einen Bandscheibenvorfall oder eine Polyneuropathie – können dazu führen. Zudem können wiederkehrende Schmerzen wie Migräne oder Spannungskopfschmerzen chronisch werden. In manchen Fällen bleiben Entzündungen über längere Zeit bestehen oder psychische Belastungen und Stress verstärken das Schmerzempfinden zusätzlich.
Eigenschaften
Chronische Schmerzen bestehen über einen Zeitraum von mehr als drei bis sechs Monaten und entwickeln sich häufig zu einer eigenständigen Erkrankung. Sie sind oft nicht eindeutig lokalisierbar und werden von körperlichen, psychischen sowie sozialen Faktoren beeinflusst. Zudem führen sie häufig zu Erschöpfung, Schlafstörungen und depressiven Symptomen.
Behandlung
Da chronischer Schmerz komplex ist, wird er meist multimodal behandelt – also durch Kombination verschiedener Ansätze:
- Medikamentöse Therapie: z. B. Schmerzmittel, Antidepressiva, Antikonvulsiva
- Physiotherapie und Bewegungstherapie
- Psychologische Unterstützung: Schmerzbewältigung, Entspannungstechniken
- Selbstmanagement: Entspannung, Stressabbau, aktive Lebensgestaltung
Ziel der Behandlung ist nicht unbedingt vollständige Schmerzfreiheit, sondern eine bessere Lebensqualität, mehr Beweglichkeit und Aktivität und die Stärkung der Selbstwirksamkeit.
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Unterschied chronischer und akuter Schmerz
| Merkmal | Akuter Schmerz | Chronischer Schmerz |
| Definition | Kurzzeitig auftretender Schmerz als Warnsignal des Körpers auf eine Verletzung oder Erkrankung | Langanhaltender Schmerz, der über die normale Heilungszeit hinaus besteht (länger als 3–6 Monate) |
| Funktion | Schutz- und Warnfunktion – signalisiert, dass etwas nicht in Ordnung ist | Keine Warnfunktion mehr – Schmerz wird zur eigenständigen Krankheit |
| Dauer | Kurzfristig, klingt mit Heilung der Ursache ab | Dauerhaft oder wiederkehrend über Monate oder Jahre |
| Ursachen | Akute Verletzung, Entzündung, Operation, akute Erkrankung | Chronische Erkrankung (z. B. Arthrose, Rückenschmerzen, Nervenschäden), anhaltende Entzündung, psychische Faktoren |
| Behandlungsschwerpunkt | Ursache behandeln (z. B. Wundheilung, Entzündungshemmung) | Schmerzkontrolle und Lebensqualität verbessern (multimodales Schmerzmanagement) |
| Schmerzempfinden | Entspricht meist der tatsächlichen Gewebeschädigung | Schmerzempfinden kann bestehen, auch wenn keine akute Ursache mehr vorhanden ist |
| Psychische Auswirkungen | Meist gering, da Schmerz nach Heilung verschwindet | Häufig mit psychischer Belastung, Schlafstörungen oder Depressionen verbunden |
| Therapieansatz | Kurzzeitige medikamentöse oder physikalische Therapie | Kombination aus Medikamenten, Bewegung, Psychotherapie und Entspannungstechniken |
| Beispiel | Zahnschmerz durch Karies, Schnittverletzung, Prellung | Chronische Rückenschmerzen, Fibromyalgie, Nervenschmerzen, Migräne |
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