Gürtelrose-Impfung: Warum sie sinnvoll ist und wer sich schützen sollte

21.11.2025

5 Minuten Lesedauer

Jemand bekommt von jemandem, der Handschuhe trägt eine Spritze bzw. Gürtelrose-Impfung (oder Herpes zoster) in den Oberarm; Nahaufnahme.

Gürtelrose ist mehr als nur ein unangenehmer Hautausschlag – sie kann zu langanhaltenden Schmerzen und schweren Komplikationen führen. Eine Impfung bietet effektiven Schutz, vor allem für ältere Menschen und Risikopatienten.

Plötzliche, brennende Schmerzen und ein Ausschlag, der sich wie ein Gürtel um den Körper zieht – Gürtelrose ist keine harmlose Erkrankung. Sie wird durch das Varicella-Zoster-Virus ausgelöst, das nach einer Windpocken-Infektion ein Leben lang im Körper schlummert. Besonders im Alter oder bei geschwächtem Immunsystem kann das Virus reaktiviert werden und schwerwiegende Folgen haben. Die gute Nachricht: Eine Impfung kann das Risiko erheblich senken und vor den oft langwierigen Beschwerden schützen.

Was ist Gürtelrose und warum ist sie so gefährlich?

Gürtelrose – medizinisch als Herpes zoster bekannt – entsteht, wenn das Varicella-Zoster-Virus, das auch die Windpocken verursacht, im Erwachsenenalter wieder aktiv wird. Typisch ist ein einseitiger, schmerzhafter Hautausschlag mit Bläschen, der häufig am Rumpf, aber auch an anderen Körperstellen auftreten kann. Das Tückische: Nach einer überstandenen Windpocken-Erkrankung bleibt das Virus in den Nervenzellen zurück und wartet oft jahrelang auf eine Gelegenheit, erneut auszubrechen. Besonders Menschen mit geschwächter Immunabwehr oder im höheren Lebensalter sind gefährdet.

Die Erkrankung ist nicht nur aufgrund der akuten Beschwerden problematisch. Häufig bleibt nach Abheilen des Ausschlags ein anhaltender Nervenschmerz – die sogenannte postzosterische Neuralgie – zurück, der Wochen bis Monate, manchmal sogar dauerhaft bestehen kann. In schweren Fällen kann Gürtelrose das Auge oder Ohr betreffen und bleibende Schäden wie Erblindung oder Taubheit verursachen. Menschen mit Immunschwäche sind zudem gefährdet, dass das Virus innere Organe angreift und lebensbedrohliche Komplikationen auslöst.

Wer sollte sich gegen Gürtelrose impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung allen Menschen ab 60 Jahren. Für Personen ab 50 Jahren, die aufgrund von Vorerkrankungen wie Diabetes oder wegen einer geschwächten Immunabwehr – etwa durch eine Krebstherapie oder immunsuppressive Medikamente – ein erhöhtes Risiko haben, gilt die Empfehlung bereits ab 50. Auch Menschen ab 18 Jahren mit besonderer Risikosituation können sich immunisieren lassen, sollten dies aber individuell mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen.

TEASER ZU IMPFSEITE

Der verwendete Totimpfstoff ist gut verträglich und eignet sich auch für Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Er wird in zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht. Der Impfstoff enthält eine spezifische Oberflächenstruktur des Virus, die das Immunsystem trainiert, sodass es bei einer Reaktivierung schneller und effektiver reagieren kann.

Pflege bei Gürtelrose: Phasen, Verlauf und wichtige Maßnahmen im Pflegealltag

Die Hand einer Frau trägt medizinische Salbe auf die mit Herpes Zoster bzw. Gürtelrose betroffenen Stellen am Rücken ihres Mannes auf.
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Wie wirksam und sicher ist die Gürtelrose-Impfung?

Die Impfung bietet keinen vollständigen, aber einen sehr guten Schutz. Während ohne Impfung etwa ein Drittel aller Erwachsenen irgendwann im Leben an Gürtelrose erkrankt, sind es unter Geimpften lediglich drei von 100. Auch wenn es trotz Impfung zum Ausbruch kommt, verläuft die Erkrankung meist milder und mit geringerer Komplikationsrate. Ob eine Auffrischung notwendig ist, wird derzeit noch erforscht – der Impfschutz hält nach aktuellen Erkenntnissen mehrere Jahre.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle sowie gelegentlich Fieber oder Müdigkeit. Diese Beschwerden verschwinden meist nach wenigen Tagen wieder. Das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen ist sehr gering – der Nutzen der Impfung überwiegt laut Experten deutlich mögliche Risiken.

Viele fragen sich: Muss ich mich impfen lassen, wenn ich bereits Gürtelrose hatte? Die Antwort ist eindeutig: Ja, denn eine überstandene Erkrankung schützt nicht zuverlässig vor einem erneuten Ausbruch. Die Impfung kann helfen, weitere Episoden zu verhindern. Selbst wer sich nicht an eine Windpocken-Erkrankung erinnert, profitiert von der Impfung, denn das Risiko einer Reaktivierung besteht weiterhin.

Gürtelrose-Impfung Zusammengefasst

Die Gürtelrose-Impfung ist ein wichtiger Schritt, um sich vor den teils schweren Folgen der Erkrankung zu schützen – besonders für ältere Menschen und Risikopatienten. Sie senkt das Risiko einer Gürtelrose deutlich und hilft, langanhaltende Schmerzen und Komplikationen zu vermeiden. Auch wer bereits an Gürtelrose erkrankt war, kann durch eine Impfung weiteren Ausbrüchen vorbeugen. Neben der Prävention spielt die richtige Pflege während und nach einer Gürtelrose eine entscheidende Rolle: Sanfte Hautpflege, das Vermeiden von Kratzen und gezielte Maßnahmen gegen Juckreiz fördern die Heilung und helfen, Narben zu verhindern. Bei anhaltenden Beschwerden oder Komplikationen ist es ratsam, frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.

Insgesamt gilt: Wer sich impfen lässt und die Pflegeempfehlungen beachtet, kann sowohl die Erkrankung als auch deren Folgen wirksam begrenzen und die Lebensqualität nachhaltig verbessern.

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