Neuigkeiten – Korian Deutschland https://www.korian.de Bei Korian sind Sie bestens umsorgt Fri, 28 Nov 2025 11:34:32 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.9 /favicon.ico Neuigkeiten – Korian Deutschland https://www.korian.de 32 32 Die Diskussion um den Pflegegrad 1 https://www.korian.de/ratgeber-magazin/die-diskussion-um-dem-pflegegrad-1/ Mon, 10 Nov 2025 14:50:52 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=65755

„Spar-Hammer“, „Regierung prüft Aus von Pflegegrad 1“: Solche Schlagzeilen gingen Ende September 2025 durch die Medien. Was war passiert? Politiker der Regierungskoalition aus CDU und SPD hatten eine Abschaffung des Pflegegrades 1 ins Gespräch gebracht, um das Defizit der Pflegeversicherung zu senken. Der darauffolgende Aufschrei war groß.

Inzwischen ist die Abschaffung wieder vom Tisch. Der „Zukunftspakt Pflege“ hat in seinem Mitte Oktober 2025 veröffentlichten Zwischenbericht das Weiterbestehen des Pflegegrades 1 bestätigt, will diesen aber reformieren.

Defizit in der Pflegeversicherung

Die Pflegeversicherung arbeitet defizitär, dass sie reformiert werden muss, ist im Grunde unstrittig. Im Jahr 2024 hat sie laut dem Spitzenverband der Krankenkassen ein Minus von 1,54 Milliarden Euro erwirtschaftet. Angesichts der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen, die zukünftig zu erwarten ist, dürfte sich die Lage weiter verschärfen.

Um eine Reform der Pflege voranzutreiben, wurde die Arbeitsgruppe Zukunftspakt Pflege gegründet. Doch noch bevor diese im Oktober 2025 ihren Zwischenbericht veröffentlichte, setzte die Diskussion um den Pflegegrad 1 ein.

Der „Zukunftspakt Pflege“

Der „Zukunftspakt Pflege“ ist eine Arbeitsgruppe der für die Pflege zuständigen Ressortleiterinnen und Ressortleiter im Bund und in den Ländern. Seit Juli 2025 arbeitet sie an einer Reform der Pflege. Im Oktober 2025 erschien ihr Zwischenbericht mit ersten Empfehlungen. Bestätigt wird darin das Festhalten an den Pflegegraden, auch des Pflegegrades 1. Zum Ende des Jahres 2025 soll die Kommission ihren Abschlussbericht vorlegen.

Der Pflegegrad 1

Der Pflegegrad 1 wurde im Zuge der Pflegereform 2017 für Menschen mit geringen Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit eingeführt. Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 haben unter anderem Anspruch auf:

  • Entlastungsbetrag: 131 Euro/Monat
    Der Betrag kann für ambulante Pflege oder Unterstützung im Alltag eingesetzt werden.
  • Pflegehilfsmittel: 42 Euro/Monat
    Zum Beispiel für Desinfektionsmittel oder Einmalhandschuhe
  • Hausnotruf: 25,50/Monat
  • Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen: 4.180 Euro/Maßnahme – zum Beispiel für den barrierefreien Umbau von Badezimmern oder für Treppenlifte

Neben den finanziellen Mitteln steht Menschen mit Pflegegrad 1 außerdem eine umfassende individuelle Pflegeberatung zu.

Mit der Einführung des Pflegegrades 1 wurde der Kreis der Menschen, die Leistungen aus der Pflegeversicherung beziehen, deutlich erweitert. Über 860.000 Betroffene mit Pflegegrad 1 bezogen Ende 2024 Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung. Konzeptionell zielt der Pflegegrad 1 darauf ab, die Selbstständigkeit der Betroffenen und ihren Verbleib in der vertrauten häuslichen Umgebung möglichst lange zu erhalten. Diese präventive Ausrichtung stand von Anfang an im Fokus.

Pflegegrad 1 – Voraussetzungen, Leistungen und Tipps

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Die Kritik an der Abschaffung des Pflegegrades 1

Die drohende Abschaffung des Pflegegrades 1 stieß auf heftige Kritik. Unter anderem warnte der Sozialverband VDK davor, Kostensenkungen auf dem Rücken der Schwächsten auszutragen. Das Deutsche Zentrum für Altersfragen, das übrigens vom Bundesfamilienministerium gefördert wird, wies darauf hin, dass von einer Streichung vor allem Menschen mit Demenz betroffen wären.

Die Aussagen des Zukunftspaktes zum Pflegegrad 1

Der Zukunftspakt Pflege spricht nun nicht von Streichung. In seinem Zwischenbericht vom Oktober 2025 fordert er deutlich, den Pflegegrad 1 beizubehalten – dieser solle jedoch reformiert werden. Wie diese Reform aussehen soll, bleibt allerdings noch weitgehend unklar.

Die beabsichtigte Zielsetzung der Prävention sei „nicht hinreichend erreicht“ worden, heißt es im Zwischenbericht. Pflegebedürftige sollten zukünftig frühzeitig eine „fachpflegerische, präventionsorientierte Begleitung“ erhalten. Was sich konkret dahinter verbirgt, wird wohl erst der Abschlussbericht benennen. Deutlicher wird der Zwischenbericht allerdings mit der Aussage, die Unterstützung im Alltag durch Pflegegrad 1 solle erhalten bleiben.

FAQs zur Diskussion um dem Pflegegrad 1

1. Wie kam die Forderung nach Streichung des Pflegegrades 1 zustande?

Die Pflegeversicherung hat ein Finanzloch, das ist allgemein bekannt. Im September 2025 tauchte von nicht namentlich genannten Politikern die Forderung auf, den Pflegegrad 1 einfach zu streichen, um Kosten zu sparen.

2. Wie waren die Reaktionen auf diese Forderung?

Heftig. Sozial- und Pflegeverbände übten scharfe Kritik. Der Pflegegrad ermögliche Betroffenen möglichst lange in der vertrauten häuslichen Umgebung zu bleiben und vielfach wären Demenzkranke von der Streichung betroffen – das waren einige der Kritikpunkte.

3. Mit welcher Zielsetzung war der Pflegegrad 1 gestartet?

Der Pflegegrad 1 wurde im Rahmen der Pflegereform 2017eingeführt. Er startete ausdrücklich mit der Zielsetzung, die Betroffenen möglichst lange selbstständig und in der häuslichen Umgebung bleiben sollten.

4. Was sagt der Zukunftspakt Pflege zum Pflegegrad 1?

Die Bund-Länder-Kommission will am Pflegegrad 1 festhalten. Dieser soll aber noch stärker auf das Ziel der Prävention fokussiert werden. Die bestehende Unterstützung im Alltag soll erhalten bleiben.

5. Wie geht es weiter mit dem Pflegegrad 1?

Konkrete Aussagen zum Pflegegrad 1 wird wohl erst der Ende 2025 erwartete Abschlussbericht des Zukunftspaktes Pflege enthalten. Dieser Bericht hat allerdings auch nur Empfehlungscharakter und geht dann ab 2026 in die Gesetzgebung ein.

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Der Zukunftspakt Pflege – Erste Zwischenergebnisse https://www.korian.de/ratgeber-magazin/der-zukunftspakt-pflege-erste-zwischenergebnisse/ Mon, 10 Nov 2025 14:50:47 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=65749

Die Bevölkerung wird immer älter, die Zahl der Pflegebedürftigen steigt. Wie können angesichts dieser Entwicklung die Pflegekosten finanziert werden? Um Vorschläge zu dieser Frage zu entwickeln, wurde im Juli 2025 eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern ins Leben gerufen. Im Oktober 2025 legte die Bund-Länder-Kommission „Zukunftspakt Pflege“ ihren Zwischenbericht vor.

Die Aufgaben des Zukunftspaktes Pflege

Im Jahr 2025 gibt es in Deutschland laut dem statistischen Bundesamt etwa 5,6 Millionen pflegebedürftige Menschen, 2019 waren es noch 4,0 Millionen. Bis 2055 erwarten die Statistiker circa 7,6 Millionen; dann werden auch die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer-Generation betroffen sein. Dieser dramatische Anstieg macht die Frage der Finanzierung zu einem drängenden Problem.

Zusätzlich zu der Finanzierung befasst sich die Arbeitsgruppe „Zukunftspakt Pflege“ außerdem damit, wie die Möglichkeiten der ambulanten und häuslichen Pflege gestärkt und der Zugang zu den Leistungen der Pflegeversicherung vereinfacht werden können.

Im Oktober 2025 veröffentlichte die Bund-Länder-AG ihre Zwischenergebnisse. Dieser – im Amtsdeutsch: – Sachstandsbericht enthält ein Bündel an Empfehlungen, die unter anderem das bestehende System und seine Finanzierung stabilisieren sollen.

So ist der Zukunftspakt zusammengesetzt

Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe setzt sich zusammen aus der Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) und den jeweiligen Ressortleitern und -leiterinnen der Bundesländer. Außerdem nehmen die kommunalen Spitzenverbände – Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag, Deutscher Städte- und Gemeindebund – an den Sitzungen teil. Die Arbeitsgruppe teilt sich in zwei Facharbeitsgruppen auf: die AG Versorgung, die sich mit Art und Umfang der Pflege befasst, und die AG Finanzierung, bei der es ums Geld geht. Beide AGs haben zwischen Juli und September 2025 jeweils neunmal getagt.

Zwischenergebnisse des Zukunftspakts

Der im Oktober 2025 veröffentlichte Zwischenbericht ist ein offen gehaltenes Arbeitspapier, in dem Empfehlungen und Absichtserklärungen zu einigen, aber nicht allen Aspekten des Themas abgegeben werden. Diese Tendenzen lassen sich aus dem Papier ablesen:

  • Teilleistungssystem
    Die Pflegeversicherung soll ein Teilleistungssystem bleiben und keine Vollversicherung werden. Das heißt, auch in Zukunft müssen Pflegebedürftige selbst einen Anteil leisten.
  • Eigenanteil
    Dieser Eigenanteil der Pflegebedürftigen soll aber gedeckelt werden. Die Fach-AG Finanzierung soll dazu Vorschläge ausarbeiten.
  • Pflegegrade
    Das 2017 eingeführte System der Pflegegrade soll grundsätzlich weiterbestehen. Es wird empfohlen, die Struktur der Leistungen für die verschiedenen Pflegegrade zu vereinfachen. Der Pflegegrad 1 soll beibehalten, aber stärker auf Prävention ausgerichtet werden.
  • Beratungsleistungen
    Die Beratung von Pflegebedürftigen soll weiterentwickelt werden, um diese aus pflegerischer Sicht besser zu begleiten.
  • Akutsituationen
    Die Versorgung bei Akutsituationen wie gesundheitlichen Problemen oder dem plötzlichen Ausfall der Hauptpflegeperson soll verbessert werden.

Reaktionen auf die Zwischenergebnisse

Auch wenn das Papier aus dem Oktober 2025 nur ein Zwischenbericht war, der lediglich einige Handlungsempfehlungen enthielt, rief es nach der Veröffentlichung bereits lautstarke Kritik hervor.

Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) zum Beispiel vermisste „Ansätze, um die Pflegeversicherung generationengerecht und nachhaltig zu gestalten“. Der Arbeitgeberverband Pflege kritisierte, dass Probleme auf die lange Bank geschoben würden und offenbliebe, wie mehr Pflegeplätze entstehen sollte. Die IG Metall schließlich bemängelte, dass sich die Bund-Länder-AG Denkverbote auferlege und am Teilleistungssystem festhalte. „Wirkliche Entlastung brächte eine Bürgerversicherung, die als Vollversicherung alle pflegebedingten Kosten übernimmt“, betonte ein Vertreter der Gewerkschaft.

Die Diskussion um den Pflegegrad 1

Diskussion um Pflegegrad 1 - Seniorin sitzt in Sessel, ihr gegenüber sitzt eine jüngere Frau und beugt sich zu ihr, beide lachen

Abschlussbericht des Zukunftspakts

Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Zukunftspakt Pflege“ berät noch bis zum Ende des Jahres 2025. Dann sollen gemeinsame Eckpunkte für die angesprochenen Fragen erarbeitet sein, die ab 2026 in ein Gesetzgebungsverfahren einfließen.

FAQs zum Zukunftspakt Pflege

1. Was verbirgt sich hinter dem Zukunftspakt Pflege?

Der Zukunftspakt Pflege ist eine im Juli 2025 ins Leben gerufene Arbeitsgruppe der Ressortleiter und -leiterinnen, die auf Bund- und Länderebene für die Pflege zuständig sind. Sie sollen ein Konzept erarbeiten, wie die Pflege finanziell und organisatorisch in Zukunft abgesichert werden kann.

2. Welche Maßnahmen sieht der Zwischenbericht vor?

Die Bund-Länder-AG veröffentlichte im Oktober 2025 einen Zwischenbericht, der verschiedene Empfehlungen und Absichtserklärungen enthielt. Im Dezember 2025 sollen die Beratungen der Kommission abgeschlossen und gemeinsame Eckpunkte veröffentlicht werden.

3. Was bedeutet der Zukunftspakt konkret für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen?

Ganz genau ist das noch nicht abzusehen. Was sich abzeichnet: Die Pflegeversicherung bleibt ein sogenanntes Teilleistungssystem, bei dem auch Pflegebedürftige weiterhin ihren Anteil zahlen müssen. Dieser Eigenanteil soll aber begrenzt werden. Außerdem sollen Beratungsleistungen und die Unterstützung in Akutsituationen verbessert werden.

4. Auf welches Echo stieß der Zwischenbericht?

Auch wenn der Bericht nur ein vorläufiges Papier ist und einige Aspekte darin noch gar nicht angesprochen werden, stieß er auf große Ablehnung. Sozial- und Pflegeverbände sowie Arbeitnehmervertreter kritisierten unter anderem, dass hier kein umfassender Neuentwurf der Pflege versucht werde.

5. Wann gehen Maßnahmen aus dem Zukunftspakt in die Umsetzung?

Stand Oktober 2025 wird das noch dauern. Ende 2025 wird die AG ihre finalen Empfehlungen veröffentlichen. Ab 2026 sollen diese in ein Gesetzgebungsverfahren einfließen, das seinerseits noch mal einige Zeit in Anspruch nehmen könnte.

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Top Azubi Auszeichnung 2025 – Feierliche Ehrung der besten Auszubildenden https://www.korian.de/ratgeber-magazin/top-azubi-auszeichnung-2025-feierliche-ehrung-der-besten-auszubildenden/ Mon, 10 Nov 2025 09:08:19 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=65691

Im historischen Ambiente des Augustiner Stammhauses in München wurden am 30. Oktober 2025 die 15 besten von insgesamt 1800 Auszubildenden von Korian Deutschland geehrt.

Herzstück der feierlichen Veranstaltung waren die persönlichen Laudationen der Einrichtungs- und Praxisanleiter:innen, die ihre Auszubildenden begleiteten. Worte wie „Herz“, „Haltung“, „Engagement“, „Empathie“, „Hilfsbereitschaft“, „Fleiß“ und „Humor“ zogen sich wie ein roter Faden durch die Reden der verschiedenen Laudatoren. Und eines wurde dabei ganz klar: die Top Azubis überzeugen nicht nur durch hervorragende fachliche Leistungen, sondern auch durch Persönlichkeit und Teamgeist.

Korian Top Azubi Feier 2025_Laudatio Einrichtungsleitungen

Das Management Board, vertreten durch Christian Gharieb (CEO), Theo Birkemeyer (COO) und Marc de Savigny (CHRO), hob die Bedeutung der Ausbildung für die Zukunft von Korian Deutschland hervor und überreichte jedem Auszubildenden eine Urkunde und ein Geschenk als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung.

Wir gratulieren allen Ausgezeichneten ganz herzlich und wünschen ihnen für ihre berufliche Zukunft bei Korian Deutschland weiterhin viel Freude und Erfolg!

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Pflegekompetenzgesetz: Das steckt dahinter https://www.korian.de/ratgeber-magazin/pflegekompetenzgesetz-das-steckt-dahinter/ Mon, 27 Oct 2025 15:46:12 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=65617

Das neue Pflegekompetenzgesetz soll die Rolle von Pflegefachkräften in Deutschland stärken. Angesichts des wachsenden Pflegebedarfs und des Fachkräftemangels sollen Pflegende künftig mehr Verantwortung übernehmen und eigenständiger arbeiten können. Das Vorhaben im Check.

Die Herausforderung ist groß: Ende 2023 gab es in Deutschland rund 5,6 Millionen pflegebedürftige Menschen. Aufgrund des demografischen Wandels wird diese Zahl in den nächsten Jahrzehnten noch deutlich ansteigen. Daher werden hierzulande, so die Prognosen, bis 2049 voraussichtlich mindestens 280.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Umso dringender ist daher der Reformbedarf in der Pflege. Das neue Pflegekompetenzgesetz soll dazu beitragen, die Versorgung langfristig zu sichern.

Was beinhaltet das Gesetz?

Wie der Name schon sagt: Mit dem Gesetz sollen die Kompetenzen der Pflegerinnen und Pfleger gestärkt werden. Künftig sollen Pflegekräfte erweiterte heilkundliche Befugnisse erhalten und beispielsweise eigenverantwortlich Wundversorgungen durchführen, Hilfsmittel verordnen und häusliche Krankenpflege organisieren dürfen – Aufgaben, die bislang Ärztinnen und Ärzten vorbehalten waren.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entbürokratisierung: Dokumentationspflichten und Verwaltungsaufwand sollen reduziert werden, damit Pflegekräfte mehr Zeit für die eigentliche Versorgung haben. Darüber hinaus erhalten regionale Kommunen eine stärkere Rolle, etwa bei der Koordination von Versorgungsangeboten und der Unterstützung pflegender Angehöriger.

Was sind die Ziele des Gesetzes?

Das Pflegekompetenzgesetz, das noch von der Ampel-Koalition im Dezember 2024 verabschiedet wurde, verfolgt mehrere übergeordnete Ziele:

  • Die Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten erhöhen
  • Pflegeberufe attraktiver machen
  • Zur Effizienzsteigerung des Gesundheitssystems beitragen
  • Eigenverantwortung der Pflegenden stärken
  • Innovationen fördern
  • Pflege flexibler machen

Welche Auswirkungen hat das Gesetz auf pflegende Angehörige?

Für pflegende Angehörige könnte das Gesetz positive Veränderungen bringen. Durch die erweiterten Kompetenzen der Pflegefachkräfte können sie bei der Versorgung entlastet werden, etwa bei der Organisation von Hilfsmitteln oder der medizinischen Betreuung zu Hause. Die stärkere Einbindung der Kommunen bietet zusätzliche Unterstützungsangebote und Beratung vor Ort. Darüber hinaus sollen pflegende Angehörige durch digitale Pflegeanwendungen unterstützt und entlastet werden.

Was wird am Pflegekompetenzgesetz kritisiert?

Das Pflegekompetenzgesetz ist nicht unumstritten. Unter der Ärzteschaft gibt es Befürchtungen, dass die Qualität der Versorgung leiden könnte, wenn Aufgaben ohne ärztliche Kontrolle übernommen werden. Sozialverbände wiederum wünschen sich noch mehr Autonomie für die die Pflegefachkräfte. Kontrovers diskutiert wird auch die Frage der Haftung und der Sicherheit für Patienten und Patientinnen. Andere Akteure warnen davor, dass das Gesetz zu einer zusätzlichen Belastung der Pflegekräfte durch weitere Aufgaben führen könnte.

Zudem gibt es Zweifel, ob die Entbürokratisierung tatsächlich gelingt und die neuen Aufgaben nicht zu weiterem Verwaltungsaufwand führen. Die stärkere Rolle der Kommunen wird unterschiedlich bewertet: Während einige Regionen von zusätzlichen Angeboten profitieren könnten, drohen andernorts Versorgungslücken.

Position zum Pflegekompetenzgesetz

Unter Positionspapier zum Pflegekompetenzgesetz lesen Sie die Position von Korian Deutschland zum Pflegekompetenzgesetz.

Unter Unsere Positionen finden Sie weitere Positionen von Korian zu verschiedenen Themen in der Pflege.

Pflegekompetenzgesetz – zusammengefasst

Das Pflegekompetenzgesetz soll die Pflege in Deutschland zukunftsfähig machen und die Attraktivität des Berufsfeldes erhöhen. Inwiefern das gelingt, hängt nicht zuletzt von der praktischen Umsetzung und der Unterstützung aller Beteiligten ab. Ziehen alle an einem Strang, kann das Vorhaben ein wichtiger Baustein sein, um dem Pflegenotstand zu begegnen.

FAQs zum Pflegekompetenzgesetz

1. Was ist das Pflegekompetenzgesetz?

Das Pflegekompetenzgesetz stärkt die Rolle von Pflegefachkräften in Deutschland und gibt ihnen mehr Eigenverantwortung. Ziel ist, die Pflege zukunftsfähig zu machen und den Fachkräftemangel abzumildern. Es erweitert die Befugnisse der Pflegekräfte im pflegerischen Alltag.

2. Welche Aufgaben dürfen Pflegekräfte künftig eigenständig übernehmen?

Pflegefachkräfte dürfen unter anderem Wundversorgungen durchführen, Hilfsmittel verordnen und häusliche Krankenpflege organisieren. Diese Aufgaben waren bislang Ärztinnen und Ärzten vorbehalten. Dadurch können Pflegekräfte entlastet und die Versorgung effizienter gestaltet werden.

3. Welche Ziele verfolgt das Pflegekompetenzgesetz?

Das Gesetz will die Versorgungsqualität erhöhen, Pflegeberufe attraktiver machen und die Eigenverantwortung der Pflegenden stärken. Außerdem sollen Innovationen gefördert und die Pflege flexibler gestaltet werden. Es trägt auch zur Effizienzsteigerung im Gesundheitssystem bei.

4. Wie profitieren pflegende Angehörige vom Pflegekompetenzgesetz??

Pflegende Angehörige werden entlastet, da Pflegefachkräfte mehr Aufgaben übernehmen können. Kommunen sollen stärker unterstützen, digitale Pflegeanwendungen erleichtern die Organisation, und vor Ort gibt es mehr Beratungsangebote. Dadurch wird die häusliche Versorgung besser organisiert.

5. Welche Kritik gibt es am Pflegekompetenzgesetz?

Kritiker befürchten, dass die Qualität der Versorgung leiden könnte, wenn Aufgaben ohne ärztliche Kontrolle übernommen werden. Auch Haftungsfragen und die Belastung der Pflegekräfte sind umstritten. Zudem wird diskutiert, ob Entbürokratisierung und neue Aufgaben tatsächlich wie geplant umgesetzt werden können.

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Korian stärkt medizinische Kompetenz – Dr. Stefan Grund ist neuer Medical Director https://www.korian.de/ratgeber-magazin/korian-staerkt-medizinische-kompetenz-dr-stefan-grund-ist-neuer-medical-director/ Fri, 10 Oct 2025 10:35:58 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=65123

Korian Deutschland hat mit Dr. med. Stefan Grund einen erfahrenen Arzt und Geriatrie-Experten ins Führungsteam geholt. Seit dem 1. Oktober 2025 verantwortet er als neuer Medical Director die Weiterentwicklung der medizinischen und ethischen Standards im Unternehmen – mit einem klaren Ziel, die Pflegequalität zu verbessern.

Christian Gharieb, CEO von Korian Deutschland, erklärte, man gewinne mit Dr. Stefan Grund einen ausgewiesenen Experten im Bereich der Altersmedizin. Dessen Erfahrung in Klinik und Forschung werde dabei helfen, die medizinischen Standards auf ein neues Niveau zu heben und zugleich den ethischen Anspruch des Unternehmens weiter zu schärfen. Er sei überzeugt, dass Dr. Grunds Arbeit entscheidend dazu beitragen werde, Korian Deutschland nachhaltig zukunftsweisend aufzustellen.

Dr. Grund bringt langjährige Erfahrung aus Klinik und Forschung mit, unter anderem aus seiner Tätigkeit als Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg. Als Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Geriatrie ist er seit vielen Jahren in der Altersmedizin aktiv und Mitglied wichtiger Fachgesellschaften.
Er freue sich sehr auf die neue Aufgabe bei Korian Deutschland, erklärt Dr. Grund. Sein Ziel sei es, die medizinische und ethische Qualität weiter zu steigern und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Versorgung einzubringen – stets mit dem Fokus auf die Menschen, die begleitet werden.
Darüber hinaus fungiert er als wichtigste Schnittstelle zu Professor Antoine Piau, Leiter für Medizin, Ethik und Gesundheitsinnovation innerhalb der Clariane Gruppe.

Piau betonte, man freue sich sehr, Dr. Grund im Team willkommen zu heißen. Er werde eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Versorgungsqualität, der Einführung innovativer Verfahren im Netzwerk sowie bei der Weiterentwicklung der klinischen Forschung in Deutschland in enger Zusammenarbeit mit dem akademischen Sektor übernehmen.

Mit dieser neuen Position setzt Korian Deutschland ein klares Zeichen für hochwertige, ethisch fundierte Pflege und eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in seinen Einrichtungen.

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Clariane startet neuen Mitarbeiterbeteiligungsplan „Together“ https://www.korian.de/ratgeber-magazin/clariane-startet-neuen-mitarbeiterbeteiligungsplan-together-in-europa/ Fri, 10 Oct 2025 06:00:00 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=65091

Clariane geht einen bedeutenden Schritt, um das Engagement seiner Mitarbeitenden noch stärker zu würdigen: Mit „Together“ führt das Unternehmen einen universellen Mitarbeiterbeteiligungsplan ein, der jedem Mitarbeitenden die gleiche Anzahl von Aktienbezugsrechten gewährt.

Der Verwaltungsrat von Clariane hat die Einführung von „Together“ einstimmig beschlossen. Ziel des Plans ist es, jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter gleichermaßen am Erfolg der Gruppe teilhaben zu lassen – basierend auf einem zentralen Kriterium: dem täglichen Engagement für die Patient:innen und Bewohner:innen.

Korian Get Together Aktienprogramm 2

„Together“ richtet sich an insgesamt 69.315 Mitarbeitende in sechs europäischen Ländern und beruht auf drei Grundprinzipien:

  • Universalität: Alle Mitarbeitenden, unabhängig von Land, Beruf oder Status, sind einbezogen.
  • Loyalität: Jede:r Mitarbeiter:in erhält Anspruch auf 50 Clariane-Aktien, die am 2. Oktober 2028 kostenlos zugeteilt werden, sofern die Beschäftigung mindestens drei Jahre dauert.
  • Qualität: Die Zuteilung setzt ein hohes Serviceniveau voraus, das über den Net Promoter Score (NPS) jedes Landes gemessen wird.

Mit „Together“ unterstreicht Clariane seine Mission, jeden in Zeiten der Verletzlichkeit in seiner Einzigartigkeit zu achten und gleichzeitig die Leistung der Teams zu würdigen.

Sophie Boissard, CEO von Clariane, betont:

„Dieser Plan ist eine Premiere in unserem Sektor. Er wendet sich an alle Mitarbeiter:innen von Clariane, schätzt ihre Loyalität und bekräftigt die zentrale Stellung der Qualität in unserem Modell. Mit „Together“ machen wir das Kollektiv zur Stärke unseres gemeinsamen Projekts und binden jede:n Einzelne:n in den Erfolg unserer Gruppe ein.“

Logo Clariane Get Together Beiteilungsprogramm

„Together“ ist damit nicht nur ein finanzieller Vorteil, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung für das tägliche Engagement der Teams – zum Wohle der Patient:innen, Bewohner:innen und der gesamten Clariane-Familie.

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Telematikinfrastruktur in der Pflege: Digitalisierung nimmt Fahrt auf https://www.korian.de/ratgeber-magazin/telematikinfrastruktur-in-der-pflege-digitalisierung-nimmt-fahrt-auf/ Thu, 09 Oct 2025 07:28:46 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=65057

Die Telematikinfrastruktur (TI) ist das digitale Rückgrat des deutschen Gesundheitswesens. Sie vernetzt Ärzt:innen, Apotheken, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und weitere Akteure sicher miteinander, sodass wichtige Gesundheitsdaten schnell, zuverlässig und datenschutzkonform ausgetauscht werden können. Ziel ist, die Versorgung der Patient:innen zu verbessern und den Informationsfluss zu beschleunigen. Zu den Anwendungen gehören u. a. die elektronische Patientenakte (ePA), das eRezept und die digitale Kommunikation zwischen den Leistungserbringern.

Was ändert sich konkret für die Einrichtungen?

Für Pflegeeinrichtungen bedeutet die TI-Anbindung eine Umstellung im Arbeitsalltag. „Die TI ist im Grunde wie ein verschlüsseltes Postpaket für sensible Daten“, erklärt Joanna Courtney Grzegorczyk, IT-Projektmanagerin bei Korian Deutschland. Künftig können Einrichtungen Arztbriefe, Rezepte oder Verordnungen digital austauschen – statt wie bisher auf Fax oder Papier zu setzen. Das spart Zeit, erhöht die Sicherheit und entlastet das Personal. Die technische Anbindung an die TI ist seit 1. Juli 2025 verpflichtend für stationäre Pflegeeinrichtungen – bei Korian Deutschland betrifft das insgesamt 246 Einrichtungen.

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Joanna Courtney Grzegorczyk, IT-Projektmanagerin Telematik bei Korian Deutschland

Der Weg zur Anbindung war stellenweise eine Herausforderung: Jede Einrichtung musste eine spezielle SMC-B Karte (Security Module Card Typ B) als „Eintrittskarte“ zur TI beantragen und aufwändige Identitätsprüfungen durchlaufen. „Die Anleitung dazu war schon 16 Seiten lang“, so Grzegorczyk, „und nicht alle Einrichtungsleitungen finden für so einen administrativen Aufwand Zeit im Pflege-Alltag.“ Auch Softwareprobleme und Abstimmungsbedarf mit externen Dienstleistern sorgten für Verzögerungen. Doch die Vorteile überwiegen: „Es ist ein großer Schritt nach vorn, unsere Teams sehen das als Chance, Abläufe zu vereinfachen und mehr Zeit für die Pflege zu gewinnen.“

Was ändert sich für Angehörige?

Für Angehörige oder Betreuungspersonen der Bewohner:innen ändert sich durch die TI-Anbindung nichts. Die digitale Kommunikation betrifft ausschließlich die Einrichtungen und deren Austausch mit Ärzt:innen, Apotheken oder Krankenhäusern. Angehörige müssen weder zustimmen noch aktiv werden; ihre Daten sind von den TI-Prozessen nicht betroffen.

Wie geht Korian Deutschland vor?

Korian Deutschland hat frühzeitig mit der technischen Umsetzung begonnen und das gesamte Netzwerk von über 200 Einrichtungen auf die Anbindung vorbereitet. „Wir setzen auf umfassende Schulungen unserer Einrichtungsleitungen und Pflegedienstleitungen, damit sie die TI sicher und effizient nutzen können“, berichtet die Projektmanagerin. Die Umstellung erfolgt in enger Abstimmung mit der zentralen Qualitätssicherung und der IT. Auch wenn aktuell noch nicht alle Funktionen in der Pflegesoftware reibungslos laufen, ist das Ziel klar: „Sobald die Technik steht, können wir die Vorteile voll ausspielen – etwa schnellere Kommunikation mit Ärzt:innen und Apotheken, weniger Bürokratie und mehr Zeit für die eigentliche Pflege.“

Die Bereitschaft in den Teams ist groß, wie Grzegorczyk betont: „Wir vermitteln, dass Digitalisierung keine Belastung, sondern eine Entlastung ist. Besonders weil die Prozesse direkt in der Pflegedokumentation abgebildet werden, bleibt alles übersichtlich und einfach zu bedienen.“ Die Einführung der TI ist für Korian ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Digitalisierung, Sicherheit und Servicequalität in der Pflege.

Anbindung zur Telematikinfrastruktur – zusammengefasst

Die Telematikinfrastruktur ist ein Meilenstein für die Digitalisierung der Pflege. Sie erleichtert den Datenaustausch, beschleunigt Prozesse und entlastet die Mitarbeitenden. Für Angehörige bleibt alles wie gewohnt – die Veränderungen finden im Hintergrund statt. Mit der konsequenten Einführung der TI stellt Korian die Weichen für eine moderne, vernetzte und effiziente Pflege.

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Pflegende Angehörige: Engagement hoch – Unterstützung oft zu gering https://www.korian.de/ratgeber-magazin/pflegende-angehoerige-engagement-hoch-unterstuetzung-oft-zu-gering/ Tue, 07 Oct 2025 07:27:59 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=64953

Pflegende Angehörige sind die tragende Säule unseres Pflegesystems – und das zeigt nun auch eine neue europaweite Studie im Auftrag von Clariane. Demnach übernimmt in Deutschland fast jeder vierte Erwachsene regelmäßig die Pflege von Familienmitgliedern. Viele tun dies gerne und mit Stolz. Gleichzeitig fehlen jedoch Unterstützung und Entlastung im Alltag.

Anteil pflegender Angehöriger nach Länder

Anteil pflegender Angehöriger nach Länder

Pflege bedeutet Nähe, Verantwortung und oft Alleinlast

Einkäufe, Fahrdienste, Begleitung zu Arztterminen oder auch die psychologische Unterstützung – das alles stemmen Angehörige zusätzlich zu Beruf und Familie. Im Schnitt wenden sie dafür europaweit 13 Stunden pro Woche auf.

In Deutschland kümmern sich acht von zehn Angehörigen sogar fast allein um die gesamte Pflege, im Gegensatz zu beispielsweise den Niederlanden, wo der Pflegeaufwand eher auf mehrere Personen aufgeteilt wird.

Durchschnittliche Wochenstunden für die Unterstützung pflegebedürftiger Angehöriger

Durchschnittliche Wochenstunden für die Unterstützung pflegebedürftiger Angehöriger

Pflege meist in der Familie

Die Pflege wird in Europa meist innerhalb der Familie übernommen: Neun von zehn pflegenden Personen kümmern sich um Angehörige – fast die Hälfte um die eigenen Eltern, nur 14% auch um die Großeltern. Hauptgründe sind dabei das hohe Alter und Krankheiten, die mit zunehmender Pflegebedürftigkeit einhergehen, was die wachsenden Herausforderungen durch die alternde Bevölkerung Europas widerspiegelt. Auch Behinderungen spielen eine Rolle und verursachen bei etwa der Hälfte der Pflegenden zusätzlichen Unterstützungsbedarf.

Zwischen Sinn und Belastung

Die Befragten beschreiben die Pflege grundsätzlich als erfüllend: Neun von Zehn Angehörigen sind stolz auf ihre Aufgabe. 84 % betrachten den Grund für ihr Engagement vor allem als ihre eigene Entscheidung, was zu höherer Zufriedenheit führt. Ein Grund, der nur von einer Minderheit (17 %) genannt wird, ist hingegen das Fehlen von alternativen Angeboten wie spezialisierte Dienstleistungen oder häusliche Hilfsmittel.

Dennoch berichten viele von gesundheitlichen Belastungen, weniger Freizeit und Konflikten im Familienleben. Die Pflege naher Angehöriger verändert oft die Beziehung und bringt Sorgen mit sich: Viele Pflegende fühlen sich manchmal überfordert, sehen ihre Angehörigen anders als früher und sorgen sich um deren Zukunft. Fast sieben von zehn fühlen sich mit der Verantwortung allein gelassen, und in rund jedem achten Fall entstehen familiäre Konflikte durch ungleiche Aufgabenverteilung.

Auf einer Skala von 1 (keine Belastung) bis 7 (starke Belastung) nennen die Pflegenden im Durchschnitt eine mittlere Belastung (3,1).

Auf einer Skala von 1 (keine Belastung) bis 7 (starke Belastung) nennen die Pflegenden im Durchschnitt eine mittlere Belastung (3,1).

Wenig Vertrauen in staatliche Hilfe

Das macht deutlich: Pflegende Angehörige bräuchten mehr Rückhalt. Nur knapp die Hälfte der Pflegenden in Deutschland empfindet die bestehenden Unterstützungsangebote als spürbare Hilfe. Auch blicken viele skeptisch in die Zukunft: Nur 38 Prozent erwarten, dass sich die Situation in den kommenden Jahren verbessert.

Was bedeutet das für Sie als pflegende Angehörige?

  • Sie sind nicht allein: Millionen Menschen in Deutschland teilen diese Erfahrung.
  • Nehmen Sie vorhandene Unterstützungsangebote in Anspruch – von Entlastungsleistungen bis hin zu Pflegekursen.
  • Tauschen Sie sich mit anderen aus, z. B. in Angehörigengruppen oder Beratungsstellen.
  • Achten Sie auch auf Ihre eigene Gesundheit: Schon kleine Auszeiten im Alltag können helfen.

OpinionWay-Umfrage im Auftrag von Clariane

Die Pflege durch Angehörige gewinnt angesichts der alternden Bevölkerung immer mehr an Bedeutung. Clariane hat deshalb in sechs europäischen Ländern eine Umfrage unter 13.488 Erwachsenen durchgeführt, um nicht-professionell Pflegende besser zu verstehen. Dabei standen ihre Merkmale, das Ausmaß des Engagements, der Alltag, Herausforderungen, Bedürfnisse und Emotionen im Fokus. Befragt wurden Personen, die mindestens einmal pro Woche Angehörige aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung unterstützen – insgesamt 3.841 Personen.

Profil der Befragten:

Durchschnittsalter: 47,30 Jahre
Stadt: 55 % / Umland: 23 % / Land: 21 %
71 % erwerbstätig /
29 % nicht erwerbstätig
61 % leben in Partnerschaft
49 % mindestens ein Kind
50 % Frauen / 50 % Männer

Die vollständigen Studienergebnisse können Sie hier lesen.

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Pflegekosten steigen: Korian fordert flexible Finanzierung und Personalmodelle https://www.korian.de/ratgeber-magazin/pflegekosten-steigen-korian-fordert-flexible-finanzierung-und-personalmodelle/ Wed, 24 Sep 2025 12:02:16 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=64690

Christian Gharieb, CEO von Korian Deutschland, erläuterte im Tagesspiegel die Ursachen für die steigenden Kosten in der stationären Pflege, die Unterschiede in der Finanzierung zwischen privaten Trägern und Wohlfahrtsverbänden sowie den notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung des Fachkräftemangels und die Sicherstellung der Pflegequalität durch flexible Personalplanung.

Die Kosten für stationäre Pflegeplätze in Deutschland liegen derzeit im Durchschnitt bei 3.108 Euro pro Monat. Korian Deutschland bewegt sich mit Preisen zwischen 3.000 und 3.400 Euro je nach Bundesland im Mittelfeld. Laut Christian Gharieb sind vor allem höhere Personalkosten, die mehr als 70 Prozent der Gesamtausgaben ausmachen, sowie gestiegene Energie-, Lebensmittel- und Instandhaltungskosten die Hauptursachen für den Preisanstieg. Hinzu kommen die Auswirkungen des Fachkräftemangels, der trotz hoher Nachfrage eine vollständige Auslastung verhindert.

Angesichts des demografischen Wandels, der bis 2040 eine Zunahme der über 80-Jährigen von 5,8 auf 7,7 Millionen erwarten lässt, spricht sich Gharieb für mehrere Maßnahmen aus. Dazu zählen ein flexibler Personaleinsatz, wie er im ambulanten Bereich bereits praktiziert wird, sowie die Anerkennung aller im Pflegebereich tätigen Berufe als Mangelberufe, um den zunehmenden Personalmangel gezielt zu bekämpfen.

Darüber hinaus schlägt Gharieb ein qualitätsorientiertes Finanzierungsmodell vor, das den Einrichtungen bei der Personalplanung mehr Gestaltungsspielraum gibt, schnellere Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte sowie eine zügigere Kostenerstattung durch die Pflegekassen, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden.
Gewinne, die in der Pflege erwirtschaftet werden, investiere das Unternehmen zum Großteil in Pflegequalität, Infrastruktur und Bewohnerzufriedenheit.

Im Interview weist Gharieb zudem auf Unterschiede in der Finanzierung zwischen privaten Trägern und Wohlfahrtsverbänden hin. Während Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände oft durch öffentliche Zuschüsse und Spenden stabilisiert werden, müssen private Betreiber wie Korian ihre Kosten und Investitionen eigenständig refinanzieren. Dies schließe neben den Personal- und Betriebskosten auch kontinuierliche Investitionen in Gebäude, Ausstattung und Pflegequalität ein. Private Träger seien daher auf ein ausgewogenes Zusammenspiel von Eigenanteilen, Pflegesätzen und wirtschaftlicher Planung angewiesen, um gleichzeitig Gewinne zu erzielen und die Versorgung der Bewohner zu sichern.

Private Träger, die rund 45 Prozent aller Pflegebedürftigen versorgen, seien nach Unternehmensangaben unverzichtbar für die Sicherstellung der Pflege in Deutschland.

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Korians neuer CEO: Christian Gharieb im Interview https://www.korian.de/ratgeber-magazin/korians-neuer-ceo-christian-gharieb-im-interview/ Tue, 26 Aug 2025 13:30:32 +0000 https://www.korian.de/?post_type=guide_magazine&p=64207

Vielen dürfte er bereits bekannt sein: Christian Gharieb ist seit Juli neuer Chief Executive Officer von Korian Deutschland und hat damit Rémi Boyer als CEO abgelöst.
Christian Gharieb startete selbst als Pflegefachkraft und ist seit über 20 im Unternehmen. Er kennt die Herausforderungen für die Einrichtungen, hat die Zukunft im Blick und weiß aus eigener langjähriger Erfahrung, wie fordernd, aber auch wie schön der Pflegeberuf ist.

Wie fühlt sich Ihre neue Rolle als CEO an, Herr Gharieb, hat sich viel für Sie verändert?

Ich hatte ausreichend Zeit, mich auf diese Aufgabe vorzubereiten. Meine Laufbahn begann vor vielen Jahren in der Pflege – diese Erfahrungen geben mir heute das nötige Rüstzeug und die Bodenhaftung, um Korian Deutschland verantwortungsvoll zu führen. Im vergangenen Jahr konnte ich unter der Leitung von Rémi Boyer in die CEO‑Rolle hineinwachsen, intensive Abstimmungsrunden und enge Teamarbeit inklusive. Natürlich hat sich mein Kalender gefüllt und die Verantwortung ist größer geworden, doch mein Kompass bleibt derselbe: wirtschaftliche Stabilität schaffen und zugleich die Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellen. Ganz nach unserem Leitgedanken: in Zeiten von Verletzlichkeit die Menschlichkeit jedes Einzelnen zu achten. So bleibe ich der Teamplayer, den man kennt – nur mit noch größerem Gestaltungsraum für unsere Mitarbeitenden, Bewohnerinnen und Bewohner sowie ihre Angehörigen.

Geht das denn – CEO und Teamplayer sein?

Es geht nur so! Als CEO kann ich Impulse geben und Richtungen weisen, aber unser Erfolg, die Arbeitsplätze, unsere Pflegequalität, das alles hängt davon ab, wie gut wir als Team funktionieren. Zum Glück ist das eine der großen Stärken von Korian. Wir haben hier starke, hoch motivierte Teams, die einen richtig guten Job machen, ob in der Zentrale, im Service, der Verwaltung oder der Pflege.

Wie steht es um Korian und welche unternehmerischen Ziele haben Sie?

Der Pflegemarkt ist und bleibt herausfordernd, aber wir sind auf einem guten Weg in die Zukunft. Ein Vorteil dabei ist unsere Zugehörigkeit zur europäischen Clariane Gruppe, wir können viel von den Erfahrungen anderer Länder lernen. Dabei geht es gar nicht darum, das größte oder umsatzstärkste Unternehmen der Branche zu sein. Was wirklich zählt, ist die Qualität, die wir bieten. Wir wollen die Qualitätsführerschaft im Markt. Wenn wir das schaffen, stimmt auch das wirtschaftliche Ergebnis. Qualität setzt sich immer durch.

Was sind die Herausforderungen dabei?

Zum einen fordern uns die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen täglich heraus. Hier nutzen wir unser Netzwerk in der Branche, um die Pflege aktiv mitzugestalten. Die größte Aufgabe besteht jedoch darin, ein Unternehmen zu führen, in dem Menschen für Menschen da sind: Wir müssen unseren Bewohnerinnen und Bewohnern eine verlässliche, würdevolle Versorgung bieten und zugleich genügend motivierte Kolleginnen und Kollegen mit Herz und Kompetenz gewinnen und binden, die diese Verantwortung tragen. Ich bin überzeugt, dass wir dies erreichen, wenn wir als ein starkes Team gemeinsam vorangehen – für eine Pflege, auf die jeder Mensch vertrauen kann.

Wie sieht die Zukunft der Pflege aus, worauf stellt sich Korian ein?

Professionelle Pflege wird auch morgen gebraucht, es muss aber künftig flexiblere Modelle geben, die stärker auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten sind. Ziel muss es sein, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und sie so zu unterstützen, dass sie möglichst lange möglichst selbstständig leben können. Darauf zielen wir schon heute mit unserer Strategie Korian 2030, unserem Leitbild Positive Care und unserem Engagement als Unternehmen mit gesellschaftlicher Verantwortung ab.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Was ist für Sie das Besondere an der Arbeit in der Pflege?

Pflege ist vor allem Beziehungsarbeit zwischen Menschen. Da ist kein Tag wie der andere, man erlebt jeden Tag Neues und sehr viel Schönes. Glücksmomente, wenn ein Bewohner einem ein Lächeln schenkt. Oder überraschende Erfolgserlebnisse, wenn ein Mensch mit Demenz sich an etwas erinnert. Pflegearbeit ist nicht immer leicht und man ärgert sich vielleicht auch mal über den Dienstplan, aber am Ende überwiegt das Positive. Letztlich zählt doch, dass man weiß: Ich tue etwas wirklich Sinnvolles und Gutes. Das gibt eine innere Zufriedenheit, wie man sie mit keinem noch so tollen Auto oder teurer Markenkleidung erreichen kann. Genau das wollen wir
als Unternehmen erreichen: zufriedene Bewohnerinnen und Bewohner – und ebenso zufriedene Mitarbeitende.

CHRISTIAN GHARIEB

begann seine Karriere im Unternehmen 2002 als Pflegekraft. Sein Berufsweg führte über die Wohnbereichs-, Pflegedienst-, Einrichtungs- und Regionalleitung 2019 in die Geschäftsführung von Korian Deutschland. Als Chief Operating Officer (COO) verantwortete er den operativen Betrieb aller Einrichtungen. Im Januar 2025 wurde er zum stellvertretenden Chief Executive Officer (Deputy CEO) ernannt, zum 1. Juli 2025 übernahm er als CEO den Vorsitz der Geschäftsführung. Zusätzlich engagiert er sich als Vizepräsident im Arbeitgeberverband Pflege (AGVP). Energie für seine Aufgaben tankt der dreifache Vater auf Familienausflügen.

Führungswechsel bei Korian Deutschland

Rémi Boyer übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat, Christian Gharieb wird CEO und Vincent Savajols neuer CFO.

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