Liliane Juchli und die Pflege

28. Dezember 2020

Liliane Juchli und die Pflege

Liliane Juchli war nicht nur eine Ordensfrau, sondern auch eine Unterstützerin der Pflegebranche. Im Alter von 87 Jahren verstarb Juchli Ende November an den Folgen von Covid-19.

Die gebürtige Schweizerin war schon als Kind sehr gläubig und betete regelmäßig in einer Wallfahrtskirche nahe ihres Heimatortes Nussbaumen. Bevor Juchli jedoch mit 22 Jahren dem Kloster beitrat, absolvierte sie im Theodosianum in Zürich eine dreijährige Ausbildung zur Krankenschwester.

Entgegen den Wünschen und Vorstellungen ihrer Familie, lebte Liliane Juchli von nun an als Ordensschwester und wurde durch ihre pflegerische Ausbildung schnell zur Kämpferin für eine professionelle und menschliche Pflege. Dank verschiedener Weiterbildungen gab sie in ihrem weiteren Leben auch Pflegeunterricht und leitete eine Schule für Pflege.

Mit der Veröffentlichung ihres eigenen Buches im Jahre 1973, der ersten ausführlichen Lektüre zum Thema Krankenpflege, hat sie einen Meilenstein in der Entwicklung der Pflege in Europa gelegt.

Begegnungen mit dem Psychotherapeuten und Meditationslehrer Karlfried Graf Dürckheim sowie dem Ausbilder Viktor Frankl prägten ihre weiteren Berufsjahre: Dank der beiden Männer wurde sie nun gleichsam eine Lebensberaterin für Mitarbeiter in der Pflege.

Liliane Juchli wurde im Laufe ihres Lebens mit verschiedenen Auszeichnungen und Preisen geehrt. Unter anderem erhielt sie den Preis für Menschenwürde der Tertianum-Stiftung, den Lazarus-Ehrenpreis für ihr Lebenswerk sowie 2018 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Ein halbes Jahr vor ihrem Tod sprach Juchli in einer Videobotschaft an alle Pflegenden und appellierte an ihr Durchhaltevermögen während der Corona-Krise. Sie bedankte sich außerdem für den tollen Einsatz ihrer Kollegen und ermahnte dazu, gegenseitig aufeinander aufzupassen und füreinander zu sorgen.

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Schwester Liliane Juchli (Quelle: SBK-ASI)

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