26. September 2023
Slava steht in der Küche des Seniorenheims „Haus Mathildenhof“ in Worms. Er setzt das Messer an und fährt ganz zart mit der Spitze in die Haut der zurechtgelegten Paprika, von der noch ein paar Wassertropfen perlen. Trennt vorsichtig die Kappen des Gemüses ab, zerschneidet es in zwei Längshälften und erst dann kommt es: das Hämmern des Handwerkzeugs.
Während die Schneide im Stakkato kleine Paprikastreifen hackt, schieben die kräftigen Hände des Küchenkünstlers die frische Frucht Millimeter für Millimeter weiter. Bis die erste Zutat eines leckeren Salats mit Gurke und Frisée auf dem Brett liegt.
So klingt es, wenn ein internationaler Küchenkünstler am Werk ist. Zu einem solchen wurde Slava im Laufe der vergangenen 20 Jahre, die er bei einem Top-Eventcaterer im kanadischen Montreal als Mitarbeiter absolvierte.
Der Liebe wegen kehrte Slava vor 1,5 Jahren nach Deutschland zurück – und damit über Umwege in die KORIAN-Einrichtung. „Erst habe ich eine Zeit lang in Restaurants gearbeitet, aber die Schichtzeiten haben ständig gewechselt und so kann man kein normales Leben führen“.
Als er von dem Job im Mathildenhof erfuhr, stellte er sich vor und wurde sofort genommen – endlich darf er wieder Küchenkünstler sein. Für Menschen, die seine Arbeit würdigen. Mit Kollegen, die von ihm lernen können. Und zu Arbeitszeiten, die mit seinem Privatleben zu vereinen sind.
Der Speiseplan des Pflegeheims ist zentral ausgearbeitet und die Bestandteile werden geliefert, aber es bleiben Interpretationsspielräume. Wer dann noch so viel Leidenschaft und Erfahrung mitbringt wie Slava, macht umso mehr aus diesen Spielräumen.
Zudem gibt es einmal im Monat den KORIAN-Thementag im Mathildenhof: französisches Frühstück, italienische Momente oder bulgarische Spezialitäten. Und dann gibt es die Obstschnitzkunst: Khaztchenkos Spezialität. Er verwandelt eine Melone in eine riesige Blumenknospe, aus Pfirsichen macht er kleine schmetterlingsartige Gebilde, mit einem Zickzackschnitt arbeitet er an einer Honigmelone.
Slava Khaztchenko hat bei KORIAN seinen Platz gefunden. Auch, weil er sich besonders gut in seine Restaurantgäste einfühlen kann. „Ich respektiere sie“, sagt der Koch und verweist auf seine 80 Jahre alte Mutter. „Du musst mit Freude am Werk sein und wenn du mit Passion für diese Menschen arbeitest, wirst du später selbst so behandelt, wenn du mal ihren Platz einnimmst“.